Ab- und Ausleitungsverfahren

Kurzbeschreibung

Ableitungsverfahren zielen darauf ab, in lokalen Bereichen unseres Körpers abgelagerte Abfallstoffe wieder zu lösen, in den Flüssigkeitskreislauf zu überführen und unseren Ausscheidungsorganen zuzuführen. 

Ausleitungsverfahren zielen darauf ab, Abfallstoffe über unsere Eliminationsorgane aus unserem Körper herauszuführen. Ab- und Ausleitungsverfahren werden zumeist kombiniert angewendet.

Eliminationsorgane:

• Leber-Galle-System

• Darm

• Nieren-Blase-System

• Milz-Lymph-System

• Lunge

• Gebärmutter 

• Haut

• Schleimhaut

• seröse Häute – Organ / Gelenk / Faszie 

Definition Abfallstoffe:

• physiologische Stoffwechsel-Endprodukte

• toxische Stoffe aus Nahrung und Umwelt

• Schwermetalle – Quecksilber, Aluminium, Cadmium, Blei,…

Wie funktionieren Ausleitungsverfahren?

Ausleitungsverfahren haben zum Ziel die physiologischen Ausscheidungsvorgänge unseres Körpers gezielt anzusteuern, um vorhandene Abfallstoffe aus dem Körper heraus zu bringen. Dazu ist es notwendig, dass die entsprechenden Abfallstoffe aus dem gesamten Körper zu den ausleitenden Organen, den sogenannten Eliminationsorganen, transportiert werden. Ein erster Schritt dafür ist, die lokal betroffenen Bereiche oder auch den gesamten Organismus anzuregen, die vorhandenen und teils eingelagerten Abfallstoffe wieder frei zu setzen und in die Fliesssysteme des Körpers abzugeben. Dies ist der initiale Schritt für die Ableitung von Abfallstoffen auf die Eliminationsorgane. 

Ableitungsverfahren:

• Trockenes Schröpfen

• Baunscheidtverfahren

• Urtikation – frische Brennessel auf Hautpartien

• Rubefaszienzien – ätherische Öle in Salben, heisse Rolle, … 

• ansteigende Fussbäder

Die wichtigsten primären Organe für Ausleitungsprozesse sind unser Leber-Galle-System, unser Darm, unsere Nieren mit Blase und unsere Milz. Etwas unbekannter aber dennoch genauso wichtig und zentral sind unsere Lunge und unsere gesamte Haut. Bei Frauen ist die Gebärmutter ebenfalls ein Ausscheidungsorgan.

Die Leber ist unser zentrales Organ für den Stoffwechsel und kann als chemische Fabrik unseres Körpers angesehen werden. Bei allen Umwandlungsprozessen werden für uns nützliche Stoffe in der Leber erzeugt und gleichzeitig auch Endprodukte, mit denen unser Organismus nichts mehr weiter anfangen kann. Wir nennen diese Endprodukte auch Abfallstoffe. Grundsätzlich arbeitet die Leber in zwei Kreisläufen, die parallel nebeneinander organisiert sind. Der erste ist der sogenannte enterohepatische Kreislauf, dessen Funktion grundsätzlich zwei Aufgaben besitzt. Einerseits werden Verdauungssubstanzen von der Leber produziert in der Gallenblase zwischengespeichert und über den Zwölffingerdarm in den enterohepatischen Kreislauf bedarfsgerecht hineingegeben, damit bei Nahrungsaufnahme unsere Nahrung soweit zerkleinert werden kann, damit die Nahrungsbestandteile über die Darmbarriere in unseren Blutkreislauf aufgenommen werden können. Andererseits werden Abfallstoffe über den selben Weg in den Darm gegeben, damit diese mit unserem Stuhl ausgeschieden werden können. Der zweite Funktionskreislauf der Leber ist die Produktion und Bereitstellung von verschiedenen Substanzen, die über die Blut- und Lymphbahnen in den gesamten Organismus verteilt werden und unserer Zellernährung und -erneuerung dienen. 

Die Leber ist über die Stoffwechselaktivität in den Wärmehaushalt unseres Körpers eingebunden und ist damit neben der Muskulatur das zentrale Organ für die Produktion von Wärme. 

Zur Haut gehören alle Häute im Organismus, die gesamte äussere Körperhaut (Felderhaut und Leistenhaut), alle Schleimhäute (Nase-/Nasennebenhöhlen, Mund, Rachen, Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm, Dünndarm sowie Dick- und Enddarm) und alle inneren, die sogenannten serösen Häute. Die serösen Häute sind alle inneren Häute, die dazu angelegt sind, einzelne Organe zu umhüllen. Dies dient der Abgrenzung und der Funktion, die innere Reibung zwischen einzelnen Strukturen zu reduzieren bzw. grundsätzlich zu ermöglichen und aufrecht zu erhalten.